Parodontologie

Parodontologie - wenn dem Zahn sein Bett nicht mehr gefällt

Was ist Parodontologie?

In der Parodontologie geht es um alle biologischen Strukturen, die um (= paro) den Zahn (= dont) herum organisiert sind, sie ist somit die Lehre des Zahnhalteapparates.

Dieser Zahnhalteapparat besteht aus dem Zahnfleisch, dem Wurzelzement, der Wurzelhaut, den Haltefasern sowie dem Kieferknochen.

Ist eine bakterielle Infektion des Zahnbetts bereits eingetreten, so spricht man von einer Parodontitis.

 

Parodontitis - eine Volkskrankheit

Eine der häufigsten Erkrankungen der Bevölkerung im Bereich der Zähne ist die Parodontitis, oft medizinisch nicht korrekt auch Parodontose genannt. Die Mehrzahl (ca. 80 %) aller Erwachsenen ist betroffen. Etwa drei von vier Erwachsenen leiden im Laufe ihres Lebens daran - viele ohne es zunächst zu wissen.

Informationsflyer
zum Thema Parodontologie

Flyer Parodontitis

Weitere Informationen

Wodurch entsteht eine Parodontitis?

Ursache für eine Parodontitis sind Bakterien, die sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ansammeln. Werden diese bakteriellen Beläge (Plaque) nicht durch gründliche Reinigung mit Zahnbürste und Zahnseide entfernt, bilden sie einen verfilzten Belag (Plaque). Mit der Zeit kommt es zur Rötung, Schwellung und Blutungsneigung des Zahnfleisches. Wird dies nicht behandelt, kann die Entzündung die Fasern, die die Zähne mit dem Kieferknochen verbinden, zerstören und im weiteren Verlauf zum Knochenabbau führen. Ohne Fasern und Knochen beginnen sich die Zähne zu lockern und gehen möglicherweise verloren.

Bei der Entstehung einer Parodontitis spielen die individuelle Körperabwehr des Patienten und die Bakterien der Mundhöhle die entscheidende Rolle. Weitere Gründe für das Entstehen einer Parodontitis sind persönliche Risikofaktoren des Patienten wie z.B. Stress, Rauchen, Diabetes und die Medikamenteneinnahme.

Die Stadien der Parodontitis

 

Gingivitis (Zahnfleischentzündung)
Die Bakterien des Zahnbelages produzieren verschiedene schädliche Stoffe (Toxine), die zu einer Entzündung des Zahnfleisches führen. So schwillt das Zahnfleisch an und beginnt zu bluten. Merkmale dieser Gingivitis sind Rötung, Blutung, Schwellung und Schmerzen. Bei Raucher ist diese Warnstufe oft nicht erkennbar, da das Nikotin die sichtbare Blutung verhindert.
 

Beginnende Parodontitis
Im weiteren Verlauf wird der Faserapparat und der Kieferknochen ebenfalls von Toxinen der Bakterien angegriffen. Die Folge ist der unwiederbringliche Abbau von Knochen.
 

Fortgeschrittene Parodontitis
Das Zahnfleisch ist stark gerötet und teilweise geschwollen. Die Zähne sind gelockert, der knöcherne Unterbau ist zum Teil verloren gegangen.
 

Endstadium der Parodontitis
Bei nicht erfolgter Behandlung geht letztendlich der oftmals kariesfreie Zahn verloren.

Mögliche Risiken einer Parodontitis für den Körper

Leider bringt die parodontale Erkrankung des Zahnhalteapparates auch Risiken für den gesamten Organismus mit sich. Die Gesamtfläche der einzelnen Parodontien zusammen ist mit der Handinnenfläche vergleichbar. Diese offene Wunde ist dick mit Bakterien besetzt. Leider ist die Parodontitis oft schmerzarm, was zu später Entdeckung führt. Über diese Wunde können Bakterien und Toxine in den Körper gelangen und schwerwiegende Folgen haben:

 

  • Mund - Gewebe wird zerfressen, Zähne fallen aus
  • Herzinfarkt - Bakterien aus dem Mund können das Herz entzünden und Verschlüsse der Blutgefäße bewirken
  • Lungenentzündung - orale Keime dringen in das Atemorgan ein
  • Zuckerkrankheit - Die Folgen des Bauchspeicheldrüsenleidens verschlimmern sich
  • Frühgeburten - Die Erreger fördern die Produktion wehenauslösender Hormone
  • Künstliche Gelenke - Auf inneren Prothesen lassen sich die Keime mit Vorliebe gerne nieder

Unser Therapiekonzept

Dem schicksalhaften Verlust von Zähnen kann durch richtige Mundhygiene und präventive Therapien von Zahnarzt und Prophylaxefachkraft erfolgreich begegnet werden. Nach sorgfältiger Diagnostik werden entsprechend dem Schweregrad der Entzündung die fein abgestuften Therapieschritte im Zeitraum von 9-12 Monaten zusammen mit Ihnen besprochen und terminiert.

Eine erfolgreiche Behandlung der Parodontitis kann nur gewährleistet werden, wenn die einzelnen Behandlungsschritte absolut eingehalten werden und eine dauerhafte Partnerschaft von Zahnarztteam und Patient besteht.

Zuerst müssen die Entzündungsreize entfernt werden, das heißt Zähne und Zahnfleischtaschen werden intensiv von Bakterienbelag (Plaque) gereinigt. Im Anschluss wird ein Gel mit einem Medikament (Doxycylin) auf das Zahnfleisch aufgebracht, das den Knochenabbau hemmt und den Knochenaufbau fördert. Dieser Vorgang wiederholt sich in regelmäßigen Abständen. Ihre Behandlung wird nur erfolgreich sein, wenn die einzelnen Behandlungsschritte in den vorgegebenen Zeiträumen eingehalten werden.

Ebenso wichtig ist Ihre intensive häusliche Zahnpflege. Durch knochenaktivierende Ernährung und körperliche Bewegung können Sie Ihren Heilungsverlauf zusätzlich positiv beeinflussen. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Vitamine D3 und K2 sowie eine gute Versorgung mit Calcium.

Die Parodontitis ist - wie viele andere Krankheiten - chronischer Natur, das bedeutet, dass die Therapie lebenslänglich andauert, um ein Wiederaufflammen der Entzündung und damit des Knochenaufbaus zu verhindern. Um den Therapieerfolg aufrecht zu erhalten, empfehlen wir eine regelmäßige unterstützende Parodontaltherapie (UPT) im Abstand von 2-3 Monaten.

 

Parodontale Nachbehandlung (UPT)

  • Erhebung der klinischen Befunde anhand des ParoStatus®
  • Aufklärung über den Verlauf
  • Professionelle Zahnreinigung

 

evtl. Zusatzbehandlungen

Falls manche Zahnfleischtaschen immer noch bluten und entzündet sind, ist es notwendig weitere Behandlungen vorznehmen:
 

  • Softlaser (Photo-aktivierte Desinfektionstherapie)
    Mit Licht kann man Entzündungen, Bakterien, Viren und Pilze bekämpfen - ganz ohne Nebenwirkungen!
    Durch die Kombination eines harmlosen Farbstoffes - der seit Jahrzehnten in der Medizin eingesetzt wird - und einem sanften Laserlicht, können auch fortgeschrittene und oftmals behandlungsresistente Infektionen durch lichtaktivierte Breitbanddesinfektion wirksam geheilt werden.
    Weitere Informationen erhalten Sie unter der Kategorie "Besondere Leistungen - Photo-aktivierte Desinfektionstherapie".
     
  • offene Kürettage
    Sind noch tiefere entzündete Zahnfleisch- und Knochentaschen vorhanden, erfolgt die Reinigung der Wurzel- und Knochenbereiche unter Sicht - einer sog. offenen Kürettage.
     
  • Knochenaufbau mit Emdogain®
    Die offene Kürettage wird häufig mit einer Augmentation (Gewebe- und Knochenaufbau) zur parodontalen Regeneration kombiniert.

    Was ist Emdogain®?
    Emdogain ist ein schwedisches Produkt, das den durch Parodontitis zerstörten Zahnhalteapparat auf biologische Weise wieder herstellen kann.

    Wie wirkt Emdogain®?
    Emdogain führt zur Wiederherstellung von Zahnzement, Fasern und Kieferknochen. Bei der Anwendung wird das Protein auf die Zahnwurzeloberfläche appliziert.

Ziel einer Parodontitis - Therapie

Ziel ist es, die Erkrankung aufzuhalten ud bestenfalls zum Stillstand zu bringen

 

Dauer einer Parodontitis - Therapie

Die parodontale Erkrankung Ihres Zahnhalteapparates wird immer ein Thema für Sie sein; es bedarf einer lebenslänglichen Behandlung und somit einer regelmäßigen Professionellen Zahnreinigung (optimalerweise alle 3-4 Monate)

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